Sonntag, 13. Oktober 2013

matar el tiempo

Nachdem uns gesagt worden war, dass wir etwa eine Woche bis 10 Tage in Sucre sein würden, haben wir doch ein wenig mehr Zeit dort verbracht. Es waren dann nämlich fast vier Wochen, die wir auf unser Visum warten mussten. Das lag daran, dass sich dieses Jahr irgendwas mit dem Visumsverfahren geändert hat, aber fragt mich bitte nicht was. Außerdem sind einige unserer Dokumente wohl zwischendurch in La Paz verloren gegangen und mussten neu bearbeitet werden, ein Stempel hat auf dem polizeilichen Führungszeugnis gefehlt und dann hat noch eine Unterschrift recht lange auf sich warten lassen, was das ganze noch zusätzlich verzögert hat. Es blieb einem nichts anderes übrig als sich in Geduld zu üben und über die dehnbare Bedeutung des Wortes „mañana“ nachzudenken, was einem zwar immer auf die Frage, wann es weitergehe, geantwortet wurde, aber nie eingetreten ist.

In der Wartezeit hatte man dafür die Möglichkeit, sich viele tolle Wege zu überlegen, wie man den Tag rumkriegen kann. Unter anderem haben wir uns natürlich Sucre angeschaut, haben Ausflüge in die Umgebung gemacht, waren wandern oder haben andere touristisch vertretbare Dinge unternommen. Normale Dinge eben, die man so macht, wenn man „Urlaub“ in einer fremden Stadt hat. Allerdings wurde auch gehäkelt, gestrickt, geknüpft, gebacken und gekocht (obwohl man in der Herberge verpflegt wurde) und wer damit nichts anfangen konnte hat eben Filme und Serien geguckt, bis der Tag rum war.


Und trotz all dieser Bemühungen hatte man meistens noch genug Zeit, in der nichts zu tun war, was auf Dauer wirklich richtig langweilig wurde. Ich habs fast schon vermisst meine Wäsche zu waschen, zu putzen und einkaufen zu gehen, wie es hier in Santa Cruz der Fall ist, weil man dann wenigstens was zu tun hat.