Nachdem
uns gesagt worden war, dass wir etwa eine Woche bis 10 Tage in Sucre sein
würden, haben wir doch ein wenig mehr Zeit dort verbracht. Es waren dann
nämlich fast vier Wochen, die wir auf unser Visum warten mussten. Das lag
daran, dass sich dieses Jahr irgendwas mit dem Visumsverfahren geändert hat,
aber fragt mich bitte nicht was. Außerdem sind einige unserer Dokumente wohl
zwischendurch in La Paz verloren gegangen und mussten neu bearbeitet werden,
ein Stempel hat auf dem polizeilichen Führungszeugnis gefehlt und dann hat noch
eine Unterschrift recht lange auf sich warten lassen, was das ganze noch
zusätzlich verzögert hat. Es blieb einem nichts anderes übrig als sich in
Geduld zu üben und über die dehnbare Bedeutung des Wortes „mañana“
nachzudenken, was einem zwar immer auf die Frage, wann es weitergehe,
geantwortet wurde, aber nie eingetreten ist.
In
der Wartezeit hatte man dafür die Möglichkeit, sich viele tolle Wege zu
überlegen, wie man den Tag rumkriegen kann. Unter anderem haben wir uns natürlich
Sucre angeschaut, haben Ausflüge in die Umgebung gemacht, waren wandern oder
haben andere touristisch vertretbare Dinge unternommen. Normale Dinge eben, die
man so macht, wenn man „Urlaub“ in einer fremden Stadt hat. Allerdings wurde auch gehäkelt, gestrickt, geknüpft, gebacken und
gekocht (obwohl man in der Herberge verpflegt wurde) und wer damit nichts
anfangen konnte hat eben Filme und Serien geguckt, bis der Tag rum war.
Und
trotz all dieser Bemühungen hatte man meistens noch genug Zeit, in der nichts
zu tun war, was auf Dauer wirklich richtig langweilig wurde. Ich habs fast
schon vermisst meine Wäsche zu waschen, zu putzen und einkaufen zu gehen, wie
es hier in Santa Cruz der Fall ist, weil man dann wenigstens was zu tun hat.