…und darum dachte ich mir, ich gebe mal einen
Lagebericht durch.
Ich wage zu behaupten, dass ich mich in Santa
Cruz prima eingelebt habe. Ich verfahre mich nicht mehr und komme in der Regel
recht schnell dort an, wo ich hin möchte. Auch an das Wetter hab ich mich
einigermaßen gewöhnt, das in letzter Zeit im Wochenrhythmus zwischen
unerträglich heiß und regnerisch kalt schwankt. Ist zwar sehr anstrengend, aber
man lernt es sich darauf einzustellen. Woran ich mich allerdings nicht gewöhnen
kann sind die Mücken hier. Davon gibt es in letzter Zeit immer mehr und die
Stiche jucken wirklich extrem! Im Vergleich dazu sind Mücken in Deutschland
luschig…
Meine Arbeit im Hogar Virgen de Fatima macht
mir Spaß und ich verstehe mich sowohl mit den Kindern als auch mit meinen
Kolleginnen immer besser, und obwohl meine Aufgaben auf den ersten Blick nicht
besonders abwechslungsreich sind, erlebe ich jeden Tag neue Dinge. So durfte
ich zum Beispiel beim Kindergartenabschluss von den ältesten Kindern aus meiner
Gruppe dabei sein, als Begleitung für eine von den Mädels. Das Ganze war ein
riesen Fest, und obwohl ich danach sämtliche Spuren beseitigen und aufräumen
durfte wars ein schöner Tag. Auch habe ich mittlerweile den Präsidenten von
Bolivien mal live gesehen, was auch nur durch die Arbeit im Hogar möglich war.
Die Kinder waren nämlich zu einer Art Universitätsfeier eingeladen (und mit
ihnen natürlich auch ein paar Betreuerinnen), wo sie den ganzen Tag bespaßt
wurden, und die Krönung dieser Veranstaltung war dann ein kurzer Auftritt von
Evo Morales. Zwar hab ich nur ca. 5 Sekunden lang freie Sicht auf ihn gehabt,
aber da ich zuvor nicht wusste, dass ich ihn überhaupt sehen würde, waren es 5
Sekunden mehr als ich erwartet hatte.
Zu meinen Fortschritten mit der Spanischen
Sprache: Ich muss gestehen dass ich mich nur schwer dazu überwinden kann, mich
durch Grammatik oder Ähnliches zu prügeln, aber man kann Sprachen ja auch auf
anderen Wegen lernen. Meine DVD-Sammlung wächst, und mit meinem Buch „Harry
Potter y el cáliz de fuego“ komm ich auch voran. Dank den Kindern im Hogar
lerne ich so tolle Wörter wie „Popel“ und insgesamt schaffe ich es, mich
verständlich zu machen.
In meiner WG klappt die Verständigung auch
bestens, wir unternehmen viel zusammen und ich freu mich jedes Mal drauf nach
Hause zu kommen.
Zusammengefasst geht es mir super, ich fühle
mich pudelwohl und muss sagen, dass ich sehr überrascht war, wie schnell diese
ersten 3 Monate vergangen sind.
ein kleines Andenken... |
Spanisch lernen leicht gemacht |