Mittwoch, 7. Mai 2014

Salar de Uyuni

Anfang Mai habe ich mir ein paar Tage Urlaub genommen, um mir den Salar de Uyuni anzusehen. Wem das jetzt nichts sagen sollte: Bei diesem Salar handelt es sich um die größte Salzwüste des Altiplano, die sich auf einer Höhe von etwa 3660m über 12.000km² erstreckt. An einigen Stellen ist die Salzschicht mehrere Meter tief, und ja, es ist wirklich Salz, ich konnte es mir nicht verkneifen, mal zu probieren.

Da der Salar jedoch etwas zu groß ist, um ihn auf eigene Faust zu erkunden, habe ich mich auf den Weg nach Uyuni gemacht und vor dort aus eine dreitägige Tour gebucht. Das tolle daran ist, man sieht nicht nur den Salar, sondern auch einige andere Natur-Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und muss sich keine Gedanken über die Unterbringung oder die Verpflegung machen.

Was ich alles in dieser Zeit erlebt habe möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten und wünsche viel Spaß mit meinem Reisebericht!

Anreise
Die Anreise nach Uyuni verlief fast ohne Probleme. Ich bin von Santa Cruz aus gestartet und mit der Flota nach Sucre gefahren. Von dort aus konnte ich dann mit einem kleineren Bus weiter nach Potosi, und dann weiter nach Uyuni. Sicherlich gibt es bessere und weniger umständliche Strecken, aber so konnte ich meine Mitfreiwilligen in Sucre noch mal sehen. Wie auch immer, einige Kilometer vor Uyuni ist mein Bus dann leider stehen geblieben, und wir wurden aufgefordert auszusteigen. Erst nachdem ich meinen Sitznachbarn noch mal gefragt habe, was denn los sei, habe ich auch verstanden warum: Vor Uyuni wurde eine Blockade errichtet. Das passiert hier in Bolivien öfter mal, meist mit politisch motiviertem Hintergrund. Da die Städte alle nur mit einzelnen großen Straßen verbunden sind, lassen sich diese leicht versperren, was den Verkehr komplett lahm legt. Ich musste also zu Fuß weiter, und war echt froh, nicht so viel Gepäck dabei zu haben. Ich hatte aber Glück, denn obwohl ich 2 Stunden später als gedacht ankam, konnte ich noch einen Platz für eine Tour ergattern, die gleich am nächsten Morgen losgehen sollte.



Querfeldein
Tag 1
An diesem Tag sollte eigentlich meine Tour starten, was allerdings nichts wurde. Die Blockade war über Nacht ausgebaut worden und die komplette Stadt war abgeriegelt, weshalb das Tour-Auto nicht losfahren konnte. Ich bin darum einige Stunden durch die Stadt spaziert, hab eine richtig gute Pizza bei „Minuteman“ gegessen und mich noch ziemlich lange mit der Eigentümerin unterhalten. Sollte es irgendjemanden von euch jemals nach Uyuni verschlagen, geht dort auf jeden Fall mal hin, es lohnt sich!

beste Pizza

Uyuni
Mein Hotel
Blockade

Tag 2
Diesmal konnten wir zum Glück aufbrechen, so viel hat Uyuni nämlich nicht zu bieten, als dass man 2 volle Tage dort verbringen könnte. Um 5 Uhr morgens gings los, es war also noch stockdunkel und auch recht kalt. Dafür konnte ich allerdings den Sonnenaufgang bewundern, der hat die frühe Uhrzeit wieder wettgemacht. Ach ja, ich war natürlich nicht alleine. Die Tourautos bieten in der Regel Platz für 4-6 Leute + einen Guide. Wir waren ausgebucht, das bedeutet ich und 5 andere Leute (drei Engländer, ein Spanier und ein Kanadier) waren für drei Tage zusammen unterwegs. Abgesehen davon, dass ich eine wirklich tolle Reisegruppe hatte, kam mir das auch sehr gelegen, um ein paar Bilder von mir machen zu lassen, was im Salar einfach zum Pflichtprogramm gehört.

Weiter im Text: Am ersten Tag haben wir unter anderem eine ziemlich coole Felsenlandschaft besucht, die grüne Lagune, die gar nicht mal so grün ist, eine heiße Quelle, wo wir auch zu Mittag gegessen haben, dann noch ein paar Geysire und zu guter letzt die Laguna colorada, die echt sehr rot aussieht und von Flamingos bevölkert ist. Leider war es sehr windig und extrem kalt draußen, das hat die Motivation nicht gerade gesteigert, sich lange irgendwo aufzuhalten. Darum waren wir auch schon um 5 Uhr im ersten Hotel.




gruene Lagune - sehr kalt


heisse Quelle


Geysire

die Luft ist etwa 90 Grad heiss, wenn sie aus dem Boden kommt

Laguna colorada


Tag 3
Am zweiten Tag der Tour bin ich mit der Aussicht auf eine Eisschicht am Fenster aufgewacht. Aber obwohl es in der Nacht wirklich heftig kalt war, wurde der Tag angenehm warm. Erstes Ziel des Tages: Der Arbol de Piedra (Steinbaum), der nur noch etwa 5 Jahre stehen wird, bevor er wegen Wind und Wetter umfallen wird. Dann sind wir weiter zu 3 Lagunen des Altiplano gefahren und unterwegs noch stehen geblieben, um die Aussicht auf einige Berge genießen zu können. Der letzte Stopp des Tages war der Aussichtspunkt auf einen Vulkan, dann ging es weiter zum nächsten Hotel. Das war diesmal ein Salzhotel, und in dem war wirklich alles aus Salz. Wände, Boden, Betten, Tische, Stühle… Wirklich alles.

guten Morgen Sonnenschein

Arbol de Piedra


das Eis traegt leider nicht


Fuchs


dieses Schild bleibt mir ein Raetsel







Salzhotel


Tag 4
Diesmal sind wir richtig in den Salar gefahren. Zuerst zu einer Art Insel im Salar, die Isla Incahuasi, dann weiter auf die offene Salzfläche, wo wir ein paar richtig tolle Bilder machen konnten. Dort war auch ein Salzhotel gleich in der Nähe, wo wir gegessen haben, und eine Plattform mit ganz vielen Flaggen von allen möglichen Ländern. Von dort aus gings weiter zu einem Ort, wo Unmengen Salzhügel aufgeschüttet waren, um das Salz zu trocknen. Das war leider auch schon unser letztes Ziel im Salar, aber noch nicht ganz das letzte der Tour. Das war der Cementerio de Trenes (Friedhof der Züge), ein Ort etwa 3km außerhalb von Uyuni, wo alte Züge langsam vor sich hin rosten. Für mich war es mehr wie ein großer Spielplatz, echt richtig genial dort. Um kurz nach 3 sind wir allerdings wieder zurück in die Stadt, wo ich mich von meiner Gruppe verabschiedet habe und die Heimreise angetreten bin.

Isla Incahuasi

mein kleiner gruener Kaktus...


leider sind die naechsten Bilder alle ein wenig unscharf...



meine Reisegruppe






Alles in allem waren das einige sehr spannende und auch schöne Tage, in denen ich viele tolle Orte gesehen und auch viele interessante Menschen kennen gelernt habe. Hat sich wirklich gelohnt, und es hat sich gezeigt, dass mein Sitznachbar aus dem Bus nach Uyuni recht hatte: Man reist niemals alleine! Doch trotz allem war ich auch froh, wieder in Santa Cruz anzukommen.