Anfang Mai habe ich mir ein paar Tage Urlaub
genommen, um mir den Salar de Uyuni anzusehen. Wem das jetzt nichts sagen
sollte: Bei diesem Salar handelt es sich um die größte Salzwüste des Altiplano,
die sich auf einer Höhe von etwa 3660m über 12.000km² erstreckt. An einigen
Stellen ist die Salzschicht mehrere Meter tief, und ja, es ist wirklich Salz,
ich konnte es mir nicht verkneifen, mal zu probieren.
Da der Salar jedoch etwas zu groß ist, um ihn
auf eigene Faust zu erkunden, habe ich mich auf den Weg nach Uyuni gemacht und
vor dort aus eine dreitägige Tour gebucht. Das tolle daran ist, man sieht nicht
nur den Salar, sondern auch einige andere Natur-Sehenswürdigkeiten in der
Umgebung und muss sich keine Gedanken über die Unterbringung oder die Verpflegung
machen.
Was ich alles in dieser Zeit erlebt habe
möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten und wünsche viel Spaß mit meinem
Reisebericht!
Anreise
Die Anreise nach Uyuni verlief fast ohne
Probleme. Ich bin von Santa Cruz aus gestartet und mit der Flota nach Sucre
gefahren. Von dort aus konnte ich dann mit einem kleineren Bus weiter nach
Potosi, und dann weiter nach Uyuni. Sicherlich gibt es bessere und weniger
umständliche Strecken, aber so konnte ich meine Mitfreiwilligen in Sucre noch
mal sehen. Wie auch immer, einige Kilometer vor Uyuni ist mein Bus dann leider
stehen geblieben, und wir wurden aufgefordert auszusteigen. Erst nachdem ich
meinen Sitznachbarn noch mal gefragt habe, was denn los sei, habe ich auch
verstanden warum: Vor Uyuni wurde eine Blockade errichtet. Das passiert hier in
Bolivien öfter mal, meist mit politisch motiviertem Hintergrund. Da die Städte
alle nur mit einzelnen großen Straßen verbunden sind, lassen sich diese leicht
versperren, was den Verkehr komplett lahm legt. Ich musste also zu Fuß weiter,
und war echt froh, nicht so viel Gepäck dabei zu haben. Ich hatte aber Glück,
denn obwohl ich 2 Stunden später als gedacht ankam, konnte ich noch einen Platz
für eine Tour ergattern, die gleich am nächsten Morgen losgehen sollte.


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Querfeldein |
Tag 1
An diesem Tag sollte eigentlich meine Tour
starten, was allerdings nichts wurde. Die Blockade war über Nacht ausgebaut
worden und die komplette Stadt war abgeriegelt, weshalb das Tour-Auto nicht
losfahren konnte. Ich bin darum einige Stunden durch die Stadt spaziert, hab
eine richtig gute Pizza bei „Minuteman“ gegessen und mich noch ziemlich lange
mit der Eigentümerin unterhalten. Sollte es irgendjemanden von euch jemals nach
Uyuni verschlagen, geht dort auf jeden Fall mal hin, es lohnt sich!
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beste Pizza |
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Uyuni |
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Mein Hotel |
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Blockade |
Tag 2
Diesmal konnten wir zum Glück aufbrechen, so
viel hat Uyuni nämlich nicht zu bieten, als dass man 2 volle Tage dort
verbringen könnte. Um 5 Uhr morgens gings los, es war also noch stockdunkel und
auch recht kalt. Dafür konnte ich allerdings den Sonnenaufgang bewundern, der
hat die frühe Uhrzeit wieder wettgemacht. Ach ja, ich war natürlich nicht
alleine. Die Tourautos bieten in der Regel Platz für 4-6 Leute + einen Guide.
Wir waren ausgebucht, das bedeutet ich und 5 andere Leute (drei Engländer, ein
Spanier und ein Kanadier) waren für drei Tage zusammen unterwegs. Abgesehen
davon, dass ich eine wirklich tolle Reisegruppe hatte, kam mir das auch sehr
gelegen, um ein paar Bilder von mir machen zu lassen, was im Salar einfach zum
Pflichtprogramm gehört.
Weiter im Text: Am ersten Tag haben wir unter
anderem eine ziemlich coole Felsenlandschaft besucht, die grüne Lagune, die gar
nicht mal so grün ist, eine heiße Quelle, wo wir auch zu Mittag gegessen haben,
dann noch ein paar Geysire und zu guter letzt die Laguna colorada, die echt
sehr rot aussieht und von Flamingos bevölkert ist. Leider war es sehr windig
und extrem kalt draußen, das hat die Motivation nicht gerade gesteigert, sich
lange irgendwo aufzuhalten. Darum waren wir auch schon um 5 Uhr im ersten
Hotel.
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gruene Lagune - sehr kalt |
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heisse Quelle |
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Geysire |
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die Luft ist etwa 90 Grad heiss, wenn sie aus dem Boden kommt |
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Laguna colorada |
Tag 3
Am zweiten Tag der Tour bin ich mit der
Aussicht auf eine Eisschicht am Fenster aufgewacht. Aber obwohl es in der Nacht
wirklich heftig kalt war, wurde der Tag angenehm warm. Erstes Ziel des Tages:
Der Arbol de Piedra (Steinbaum), der nur noch etwa 5 Jahre stehen wird, bevor
er wegen Wind und Wetter umfallen wird. Dann sind wir weiter zu 3 Lagunen des
Altiplano gefahren und unterwegs noch stehen geblieben, um die Aussicht auf
einige Berge genießen zu können. Der letzte Stopp des Tages war der Aussichtspunkt
auf einen Vulkan, dann ging es weiter zum nächsten Hotel. Das war diesmal ein
Salzhotel, und in dem war wirklich alles aus Salz. Wände, Boden, Betten,
Tische, Stühle… Wirklich alles.
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guten Morgen Sonnenschein |
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Arbol de Piedra |
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das Eis traegt leider nicht |
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Fuchs |
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dieses Schild bleibt mir ein Raetsel |
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Salzhotel |
Tag 4
Diesmal sind wir richtig in den Salar
gefahren. Zuerst zu einer Art Insel im Salar, die Isla Incahuasi, dann weiter
auf die offene Salzfläche, wo wir ein paar richtig tolle Bilder machen konnten.
Dort war auch ein Salzhotel gleich in der Nähe, wo wir gegessen haben, und eine
Plattform mit ganz vielen Flaggen von allen möglichen Ländern. Von dort aus
gings weiter zu einem Ort, wo Unmengen Salzhügel aufgeschüttet waren, um das
Salz zu trocknen. Das war leider auch schon unser letztes Ziel im Salar, aber
noch nicht ganz das letzte der Tour. Das war der Cementerio de Trenes (Friedhof
der Züge), ein Ort etwa 3km außerhalb von Uyuni, wo alte Züge langsam vor sich
hin rosten. Für mich war es mehr wie ein großer Spielplatz, echt richtig genial
dort. Um kurz nach 3 sind wir allerdings wieder zurück in die Stadt, wo ich
mich von meiner Gruppe verabschiedet habe und die Heimreise angetreten bin.
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Isla Incahuasi |
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mein kleiner gruener Kaktus... |
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leider sind die naechsten Bilder alle ein wenig unscharf... |
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meine Reisegruppe |
Alles in allem waren das einige sehr spannende
und auch schöne Tage, in denen ich viele tolle Orte gesehen und auch viele
interessante Menschen kennen gelernt habe. Hat sich wirklich gelohnt, und es
hat sich gezeigt, dass mein Sitznachbar aus dem Bus nach Uyuni recht hatte: Man
reist niemals alleine! Doch trotz allem war ich auch froh, wieder in Santa Cruz
anzukommen.