Donnerstag, 24. Juli 2014

Time to say goodbye



Nach längerer Funkstille (tut mir wirklich leid) folgt jetzt noch ein letzter Eintrag auf diesem Blog.

Klar, eigentlich könnte ich noch viel mehr hier schreiben, noch viel mehr von meinem Jahr und vor allem von meinen letzten Wochen hier erzählen, aber da ich Morgen meinen Rückflug nach Deutschland antrete hebe ich mir diese Sachen einfach zum erzählen auf. Es sei nur so viel gesagt: Ich hatte einen wirklich tollen Urlaub in Argentinien und habe auch meine letzten Tage hier in Santa Cruz genossen. Zwar kam mir das Abschlussseminar dabei ein wenig in die Quere, aber auch das war ok und ging schneller rum, als ich erwartet habe.

Ich habe mich mittlerweile von der Stadt und meinen Lieblingsorten hier verabschiedet, von einigen meiner Mitfreiwilligen, die noch auf Reisen oder schon zu Hause sind. Ich hatte meinen letzten Arbeitstag, der Koffer ist fast fertig gepackt… es lässt sich nicht mehr bestreiten, dass meine Zeit hier so gut wie rum ist.

Und auch wenn ich mich wahnsinnig darauf freue wieder nach Hause zu kommen muss ich gestehen, dass ich die Zeit hier vermissen werde. Es war ein wirklich tolles Jahr, ich habe viel erlebt, tolle Freunde gefunden, unvorstellbare Dinge gesehen und Erfahrungen gesammelt, die ich wahrscheinlich in den nächsten Jahren allen möglichen Leuten immer wieder um die Ohren schlagen werde. Klar hatte das Jahr seine Höhen und Tiefen, aber ich bereue es nicht und bin froh, die Möglichkeit gehabt zu haben, hier zu sein.

Damit verabschiede ich mich, danke für die vielen lieben und hilfreichen Kommentare zu meinem Geschreibsel hier, ohne die hätte ich sicherlich schon nach wenigen Wochen die Lust daran verloren. Danke auch an alle, die in den letzten Monaten immer wieder an mich gedacht, mich ermutigt und auf dem Laufenden gehalten haben. Ich freu mich schon drauf euch alle in den kommenden Tagen wieder zu sehen!


Montag, 23. Juni 2014

Noch mal Samaipata

Die Zeit hier in Bolivien neigt sich unaufhaltsam dem Ende entgegen, was sich schon daran bemerkbar macht, dass wir Freiwilligen hier in Santa Cruz unser letztes gemeinsames Wochenende verbracht haben. Deshalb wollten wir auch noch mal etwas Besonderes machen und sind für 2 Tage nach Samaipata gefahren. Diesmal haben wir allerdings nicht besonders viel unternommen, sondern einfach zwei sehr gechillte Tage dort verbracht. Wir haben Fußball geguckt, einen kleinen Zoo besucht (echt richtig schön da, mit frei laufenden Affen), uns die Sonne auf den Pelz scheinen lassen… Kurz, wir haben es uns einfach noch mal richtig gut gehen lassen.















unser Hostel


die Plaza 


Sonntag, 8. Juni 2014

Rundgang durch Santa Cruz



Ich habe mir vor kurzem mal meine Posts angeschaut, die ich hier schon veröffentlicht habe, und dabei ist mir aufgefallen, dass ich es bis jetzt versäumt habe einige Orte hier in Santa Cruz zu erwähnen, die aber auf keinen Fall vergessen werden sollten. Für sich genommen waren sies mir nur nie wert extra etwas zu schreiben, und das, obwohl ich mich in meiner Freizeit wirklich gerne dort aufhalte. Es folgt nun also ein kleiner Rundgang durch meine Lieblingsorte, die meiner Meinung nach auf jeden Fall einen Besuch wert sind:

Zoo


Terrasse ueber der Plaza

Cinecenter


Parque Urbano

Parque Arenal


Cafe Vainilla

Hard Rock Cafe

Ventura Mall

mein Stamm-Internetcafe

Cafe Alexander

Plaza

Festwoche im Uboldi



Das Colegio „Madre Vicenta Uboldi“ hat am 27.05.2014 sein 50 jähriges Bestehen gefeiert, was eine ganze Reihe von Veranstaltungen und Feiern bedeutet hat. Ich habe also in den vergangenen Wochen nicht nur den Vormittag, sondern auch den einen oder anderen Abend in der Schule verbracht. Hätte ja nicht gedacht, dass man ein Jubiläum so ausgiebig feiern kann, und dann kamen auch noch einige Feiertage wie Muttertag und der Familientag dazu. Gab also wirklich viel zu tun und vorzubereiten.

Angefangen hat das ganze mit dem Schulmarathon (es war kein richtiger Marathon, es gab einige Wettrennen zwischen allen Klassen und später dann zwischen den Lehrern), dann folgte am nächsten Tag der Familientag, für den die Schule komplett geschmückt wurde, es wurden Spielsachen verlost und es gab ein großes Mittagessen. Das alles musste vorher natürlich aufgebaut und vorbereitet werden… wer da wohl helfen durfte…

Dann folgten in den nächsten Tagen die verschiedenen Veranstaltungen anlässlich der 50 Jahre Uboldi Feier. Es gab eine Tanzvorstellung, den offiziellen Festakt natürlich, bei dem der Bürgermeister von Santa Cruz und auch der Vorsitzende des gesamten Departamentos Santa Cruz anwesend waren, später noch eine Feier nur mit den Schülern und zum Abschluss des ganzen noch eine Theateraufführung der Oberstufe.

Wer jetzt aber glaubt, das wars mit den Feiern, irrt sich. Nur wenige Tage nach dieser Festwoche folgte der Geburtstag von Sor Danny, der Direktorin der Unterstufe, der mit einem großen Geburtstagsessen gefeiert wurde, zu dem wir auch eingeladen wurden. An dieser Stelle ein kleiner Tipp: geht Churrasco essen, wenn ihr die Gelegenheit dazu bekommt! Habe noch nie so leckeres Fleisch gegessen.

Der krönende Abschluss war jetzt am 5.06. der „Dia del Maestro“, ein Feiertag zu Ehren der Lehrer. Sämtliche Lehrer wurden von ihren Klassen beschenkt (und das nicht zu knapp) es gab Torte, Dankesreden… Das volle Programm eben. Sogar ich habe ein paar Geschenke bekommen. Der Abschlussjahrgang 2015 hat noch eine Feier auf die Beine gestellt, ganz im Stile der kommenden Fußball WM. Alle Lehrer wurden einzeln nach vorne auf die Bühne geführt und bekamen eine Medaille verliehen. Ich habe mich ja noch kurz gefreut, dass mir das erspart bleiben würde, bis dann mein Name aufgerufen wurde. Auch wenn ich mir diesen Gang gerne erspart hätte, ists schon ein tolles Gefühl, dass man mittlerweile so ins Kollegium integriert wurde, dass man an wirklich jeder Veranstaltung eingeladen wird. 

Marathon

Marathon

Dia de la Familia

Dia de la Familia

Dia del Maestro

Dia del Maestro

50 Años Feier

50 Años Feier

50 Años Feier

Mittwoch, 7. Mai 2014

Salar de Uyuni

Anfang Mai habe ich mir ein paar Tage Urlaub genommen, um mir den Salar de Uyuni anzusehen. Wem das jetzt nichts sagen sollte: Bei diesem Salar handelt es sich um die größte Salzwüste des Altiplano, die sich auf einer Höhe von etwa 3660m über 12.000km² erstreckt. An einigen Stellen ist die Salzschicht mehrere Meter tief, und ja, es ist wirklich Salz, ich konnte es mir nicht verkneifen, mal zu probieren.

Da der Salar jedoch etwas zu groß ist, um ihn auf eigene Faust zu erkunden, habe ich mich auf den Weg nach Uyuni gemacht und vor dort aus eine dreitägige Tour gebucht. Das tolle daran ist, man sieht nicht nur den Salar, sondern auch einige andere Natur-Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und muss sich keine Gedanken über die Unterbringung oder die Verpflegung machen.

Was ich alles in dieser Zeit erlebt habe möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten und wünsche viel Spaß mit meinem Reisebericht!

Anreise
Die Anreise nach Uyuni verlief fast ohne Probleme. Ich bin von Santa Cruz aus gestartet und mit der Flota nach Sucre gefahren. Von dort aus konnte ich dann mit einem kleineren Bus weiter nach Potosi, und dann weiter nach Uyuni. Sicherlich gibt es bessere und weniger umständliche Strecken, aber so konnte ich meine Mitfreiwilligen in Sucre noch mal sehen. Wie auch immer, einige Kilometer vor Uyuni ist mein Bus dann leider stehen geblieben, und wir wurden aufgefordert auszusteigen. Erst nachdem ich meinen Sitznachbarn noch mal gefragt habe, was denn los sei, habe ich auch verstanden warum: Vor Uyuni wurde eine Blockade errichtet. Das passiert hier in Bolivien öfter mal, meist mit politisch motiviertem Hintergrund. Da die Städte alle nur mit einzelnen großen Straßen verbunden sind, lassen sich diese leicht versperren, was den Verkehr komplett lahm legt. Ich musste also zu Fuß weiter, und war echt froh, nicht so viel Gepäck dabei zu haben. Ich hatte aber Glück, denn obwohl ich 2 Stunden später als gedacht ankam, konnte ich noch einen Platz für eine Tour ergattern, die gleich am nächsten Morgen losgehen sollte.



Querfeldein
Tag 1
An diesem Tag sollte eigentlich meine Tour starten, was allerdings nichts wurde. Die Blockade war über Nacht ausgebaut worden und die komplette Stadt war abgeriegelt, weshalb das Tour-Auto nicht losfahren konnte. Ich bin darum einige Stunden durch die Stadt spaziert, hab eine richtig gute Pizza bei „Minuteman“ gegessen und mich noch ziemlich lange mit der Eigentümerin unterhalten. Sollte es irgendjemanden von euch jemals nach Uyuni verschlagen, geht dort auf jeden Fall mal hin, es lohnt sich!

beste Pizza

Uyuni
Mein Hotel
Blockade

Tag 2
Diesmal konnten wir zum Glück aufbrechen, so viel hat Uyuni nämlich nicht zu bieten, als dass man 2 volle Tage dort verbringen könnte. Um 5 Uhr morgens gings los, es war also noch stockdunkel und auch recht kalt. Dafür konnte ich allerdings den Sonnenaufgang bewundern, der hat die frühe Uhrzeit wieder wettgemacht. Ach ja, ich war natürlich nicht alleine. Die Tourautos bieten in der Regel Platz für 4-6 Leute + einen Guide. Wir waren ausgebucht, das bedeutet ich und 5 andere Leute (drei Engländer, ein Spanier und ein Kanadier) waren für drei Tage zusammen unterwegs. Abgesehen davon, dass ich eine wirklich tolle Reisegruppe hatte, kam mir das auch sehr gelegen, um ein paar Bilder von mir machen zu lassen, was im Salar einfach zum Pflichtprogramm gehört.

Weiter im Text: Am ersten Tag haben wir unter anderem eine ziemlich coole Felsenlandschaft besucht, die grüne Lagune, die gar nicht mal so grün ist, eine heiße Quelle, wo wir auch zu Mittag gegessen haben, dann noch ein paar Geysire und zu guter letzt die Laguna colorada, die echt sehr rot aussieht und von Flamingos bevölkert ist. Leider war es sehr windig und extrem kalt draußen, das hat die Motivation nicht gerade gesteigert, sich lange irgendwo aufzuhalten. Darum waren wir auch schon um 5 Uhr im ersten Hotel.




gruene Lagune - sehr kalt


heisse Quelle


Geysire

die Luft ist etwa 90 Grad heiss, wenn sie aus dem Boden kommt

Laguna colorada


Tag 3
Am zweiten Tag der Tour bin ich mit der Aussicht auf eine Eisschicht am Fenster aufgewacht. Aber obwohl es in der Nacht wirklich heftig kalt war, wurde der Tag angenehm warm. Erstes Ziel des Tages: Der Arbol de Piedra (Steinbaum), der nur noch etwa 5 Jahre stehen wird, bevor er wegen Wind und Wetter umfallen wird. Dann sind wir weiter zu 3 Lagunen des Altiplano gefahren und unterwegs noch stehen geblieben, um die Aussicht auf einige Berge genießen zu können. Der letzte Stopp des Tages war der Aussichtspunkt auf einen Vulkan, dann ging es weiter zum nächsten Hotel. Das war diesmal ein Salzhotel, und in dem war wirklich alles aus Salz. Wände, Boden, Betten, Tische, Stühle… Wirklich alles.

guten Morgen Sonnenschein

Arbol de Piedra


das Eis traegt leider nicht


Fuchs


dieses Schild bleibt mir ein Raetsel







Salzhotel


Tag 4
Diesmal sind wir richtig in den Salar gefahren. Zuerst zu einer Art Insel im Salar, die Isla Incahuasi, dann weiter auf die offene Salzfläche, wo wir ein paar richtig tolle Bilder machen konnten. Dort war auch ein Salzhotel gleich in der Nähe, wo wir gegessen haben, und eine Plattform mit ganz vielen Flaggen von allen möglichen Ländern. Von dort aus gings weiter zu einem Ort, wo Unmengen Salzhügel aufgeschüttet waren, um das Salz zu trocknen. Das war leider auch schon unser letztes Ziel im Salar, aber noch nicht ganz das letzte der Tour. Das war der Cementerio de Trenes (Friedhof der Züge), ein Ort etwa 3km außerhalb von Uyuni, wo alte Züge langsam vor sich hin rosten. Für mich war es mehr wie ein großer Spielplatz, echt richtig genial dort. Um kurz nach 3 sind wir allerdings wieder zurück in die Stadt, wo ich mich von meiner Gruppe verabschiedet habe und die Heimreise angetreten bin.

Isla Incahuasi

mein kleiner gruener Kaktus...


leider sind die naechsten Bilder alle ein wenig unscharf...



meine Reisegruppe






Alles in allem waren das einige sehr spannende und auch schöne Tage, in denen ich viele tolle Orte gesehen und auch viele interessante Menschen kennen gelernt habe. Hat sich wirklich gelohnt, und es hat sich gezeigt, dass mein Sitznachbar aus dem Bus nach Uyuni recht hatte: Man reist niemals alleine! Doch trotz allem war ich auch froh, wieder in Santa Cruz anzukommen.