Erstes Ziel: Samaipata
Das ist ein kleiner Ort etwa 120km von Santa Cruz entfernt, auf einer Höhe von 1640 Metern und einem sehr angenehmen Klima. Zusammen mit Mari, Caro und Hannah habe ich dort einige Tage verbracht, und wir haben uns nicht nur die präinkaische Zeremonienstätte „El Fuerte“ angeschaut, sondern auch Ausflüge in den Nationalpark Amboró unternommen. Um ein wenig Ordnung in diesem doch eher chaotisch angelegten Blog zu bringen unterteile ich den Bericht jetzt einfach mal in 3 Tagesberichte.
1.Tag
Schon ziemlich früh morgens haben wir uns mit einem Trufi (einfach ein großes Taxi, dass auch längere Strecken fährt) auf den Weg nach Samaipata gemacht. Unterwegs hat es zwar stark geregnet, aber kurz nach unserer Ankunft hat es wieder aufgehört. Das hat aber leider bedeutet, dass zum einen das Gelände des Hostels, das wir uns für die Übernachtung ausgesucht hatten, komplett unter Wasser stand, und zum anderen, dass auch sonst keine Touren aus dem Ort raus stattgefunden haben. Die Straßen in Flussnähe waren überschwemmt und auch die Bergstraßen, die meistens aus Schotter und Erde bestanden, waren etwas mitgenommen. Wir hatten uns also schon auf einen ruhigen Tag eingestellt, als wir doch noch von einem Taxifahrer angesprochen wurden, ob wir nach „El Fuerte“ wollen. Das ist, wie schon gesagt, eine Zeremonienstätte, und die Hauptattraktion von Samaipata.
Natürlich wollten wir da hin, waren aber etwas skeptisch, da uns vorher von allen gesagt worden war, dass das heute nicht möglich wäre. War es aber doch, wir mussten nur einen Fluss durchqueren, der dem Fahrer bis zur Wade ging (er ist mal probeweise durchgewatet, während wir im Auto saßen und überlegt haben, ob wir nicht doch lieber aussteigen) und dann das Auto zwei Mal anschieben, nachdem es sich gründlich festgefahren hatte. Aber naja, wir sind angekommen, und auch später wieder fast problemlos zurück.
„El Fuerte“ an sich ist, um es schlicht auszudrücken, ein großer Felsen mit vielen Einerbungen und Mustern, die man fast nicht mehr erkennen kann. Trotz meiner nicht so großen Begeisterung für Steine fand ich den Ausflug lohnenswert, die Aussicht drum herum war nämlich wunderschön.
El Fuerte |
ein kleines Hinderniss auf dem Weg... |
angeblich die ehemalige Plaza bei "El Fuerte" |
2.Tag
Heute stand bei uns eine Tour in den Nationalpark Amboró an. Das ist, laut unseren Guide, der zweitgrößte Nationalpark Boliviens und hat eine Fläche, die etwa einem viertel Frankreichs entspricht. Dort leben keine Menschen, und im Kern gibt es auch jetzt noch unerforschte Gebiete. Man kann dort zwar auch längere Touren machen, aber wir haben uns für zwei Tagestouren entschieden, um uns verschiedene Teile, soll heißen verschiedene Vegetationen anschauen zu können. Die unterscheidet sich dort je nach Höhenlage ziemlich extrem.
Die erste Tour ging in den Nebelwald. Besonders sehenswert in diesem Teil des Parks: der Riesenfarn. Der wächst etwa 1-2cm im Jahr, ist hier aber teilweise an die 10 Meter hoch. Einen solchen Farn zu fällen kann einen hier für einige Jahre ins Gefängnis bringen wurde uns erklärt. Aber auch sonst wars ein richtig guter Ausflug, wir sind insgesamt einige Stunden über schmale Waldwege gewandert, haben unsere Mittagspause auf einem Berggipfel verbracht, Sonnenbrand gesammelt, und waren abends gegen 5 wieder in Samaipata.
Riesenfarn |
die Begegnung mit der Waldkuh... |
3.Tag
Auch heute waren wir wieder im Nationalpark, nur in einem anderen Teil. Der war näher an Santa Cruz und lag sehr viel tiefer. Hier waren wir weniger im Wald unterwegs, sondern sind viel über offene Flächen und Berge gelaufen. Es war aber echt beeindruckend, wie unterschiedlich die Landschaft sein kann, obwohl sie gar nicht weit auseinander liegt. Jeweils gerade mal eine knappe Autostande von Samaipata.
Da es aber in der Nacht wieder stark geregnet hatte, konnten wir nicht den Fluss überqueren, wie es eigentlich zu der Tour gehört hätte. Stattdessen sind wir mit dem Auto noch ein Stück gefahren, und haben uns dann einen Park angeschaut, in dem es einige Wasserfälle zu sehen gab. Einen Teil der Strecke dort mussten wir durch das Flussbett waten, und an dieser Stelle möchte ich allen raten: zieht für solche Touren keine Jeans an.
Das ist nämlich besonders unpraktisch, wenn man überraschenderweise schwimmen gehen kann, aber kein Schwimmzeug dabei hat. In Klamotten zu schwimmen ist ja an sich kein Thema, aber in einer nassen Jeans den Rest der Wanderstecke zurückzulegen, das ist schon um einiges unangenehmer. Was uns nicht aufgehalten hat, man bekommt ja nicht so oft die Möglichkeit bei einem Wasserfall zu planschen. Trotzdem war ich froh mich umziehen zu können, als wir wieder zurück waren, und noch am selben Abend haben wir uns auf den Rückweg nach Santa Cruz gemacht.
ein schoener Stein zum trocknen =) |
ein Teil des Weges |